
Um eine lange, technische, für manche LeserInnen sicher langweilige Geschichte kurz zu machen: Ja, es hat Knuud einiges an Zeit und Hirnschmalz gekostet, sich in die Situation einzuarbeiten und zu einem Lösungsansatz, auch „Workaround“ genannt, zu kommen.
Aber vielleicht sind die Infos und der Ablauf doch auch wichtig, um Technik in unserem Leben zu verstehen, deshalb folgt hier ein komprimierter Abriss, was von den Tapcy-Technikern und unserem ‚Star-Hotliner‘ zu leisten war:
First Things first: Musste er sich erst einmal bis zum Verantwortlichen des B-Teams durch beißen. Da das Team doch recht versteckt und geschützt arbeiten können soll, gelang es ihm am Ende nur über einen Anruf bei seinem Chef. Als der ihn dann vermittelte, hieß er ihn quasi schon im B-Team „Willkommen“! Zu diesem „Willkommen im B-Team“ konnte er Knuud schon aus rein praktischen Gründen mit dem Hinweis überreden, dass ihm so ja künftige Zugriffe auf das B-Team deutlich einfachen fallen würden. Er sei ja dann aus einer ganz anderen Position heraus am Agieren. Mit diesem doch kleinen „Stichlein“ in seinem Herzen, was die zu erwartende erhöhte Verfügbarkeit und Dringlichkeit der ganzen Angelegenheit anging, der er sich dann kaum noch entziehen können würde, und dem kleinen Trostpflaster, dass es etwas einfacher werden würde, machte er sich dann als nächstes daran, mit dem B-Team zusammen zu arbeiten.
Das Entwickler-B-Team war dazu per Fernwartung mit Tapcy verbunden. Parallel unterhielten sie zu Knuud eine Audioleitung. Nun begann die diffizile Arbeit der Ursachen suche in Form von Spuren finden durch Vergleichen von Abläufen. Wichtige Quellen dazu waren die Protokoll-Log-Dateien des Tapcy-Systems. Nicht gerade wenige, wie ihr euch sicher denken könnt.
Knuud vor Ort bei Tapcy war dabei mehr an der Logik der Abläufe, dem praktischen Beobachten und Auswerten der Spuren und Reaktionen von Tapcy beteiligt. Während die anderen auf ihren Monitoren die Datenkolonnen erzeugten und die Logs dann bei Verdacht vergleichen mussten. Anfangs konnte Knuud noch live verfolgen, was Tapcy machte oder ob sie überhaupt reagierte. Da sie aber letztlich sehr tief ins System eindringen mussten, ähnlich einer komplizierten Operation in einem Krankenhaus, trafen sie dann für den weiteren Verlauf die Entscheidung, Tapcy in eine Art digitales Koma zu versetzt. Es konnte einfach niemand voraussagen, was passieren würde, wenn ‚wach‘ in sie eingegriffen und Dinge verändert werden würden. Es war also auch ein reiner Sicherheitsaspekt für alle Anwesenden vor Ort, der dazu den entscheidenden Ausschlag gab.
Tapcy reagierte damit dann nur noch virtuell, ohne echte Live-Aktionen. Das reichte glücklicher Weise völlig, um die Vergleiche durchführen zu können. Es spielte sich somit alles nur auf der Nullen und Einsen Ebene ab.
Fehlersuche und Vergleichen ist ein aufwendiger Prozess, der nur Resultate bringt, wenn man wirklich akribisch und systematisch vorgeht. Dabei darf nichts noch so Kleines oder zu gering Erscheinendes außer Acht gelassen werden.
Dazu gibt es natürlich auch Schnittstellen und digitale Helfer, die aber nur Ergebnisse liefern, solange jemand, ein Mensch zum Beispiel, sie mit dem füttert, was zu finden erhofft wird an Unterschieden oder Indizien.
Wenn hier Künstliche und lernfähige Intelligenz ansetzen würde, wäre dem Menschen wieder viel Arbeit und Stress und Knowhow abgenommen. Er müsste nur noch daneben sitzen, abwarten und Tee – äh – Kaffee trinken, bis die Systeme sich ‚geheilt‘ hätten.
Ganz soweit ist es mit dem neusten BETA-Produkt dann doch …
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