Der versierte und bewährte Manager des größten Wasserversorgers der europäischen Metropole ist nebenbei auch ein ausgesprochen leidenschaftlicher und guter Autofahrer. Er liebt es, das Gaspedal nicht zaghaft zu bedienen, sondern mit genau dem richtigen Fußdruck, den Wagen mit Schmackes schnell und sicher ins Ziel zu bringen. Zugegeben, je nach Tageszeit, ist das nicht ganz einfach in einer Stadt dieser Größenordnung. Manchmal hat er das Gefühl, dass alle Einwohner gleichzeitig auf den Beinen sind. Unsäglich vollgestopft sind die öffentlichen Verkehrswege und mit Sicherheit auch die öffentlichen Verkehrsmittel, die nicht zu seinen bevorzugten Bewegungsmitteln gehören. Ob er je ein solches schon betreten hat, ist ein anderes Thema und würde jetzt vielleicht zu weit führen.

Für Ksavver ist das Bewegen auf öffentlichen Wegen mit seinem Lieblingsfahrzeug inzwischen zu einer guten Übung geworden, sich nicht stressen zu lassen. Davon nun wirklich nicht mehr! Auf keinen Fall will er dadurch gestresst auf seinem Verantwortungsposten ankommen. Das sähe er als ausgesprochen schlechten Start in seinen Arbeitstag an. Somit hat er sich mit der Zeit einige Tricks im Stau oder ‚Stopp and Go‘ überlegt, wie er die Zeit nutzen und auch bei Laune bleiben kann, selbst wenn die anderen Verkehrsteilnehmer sich unlogisch oder laienhaft vor und neben und um ihn herum bewegen.

Ein fast tägliches Ritual ist der Anruf in seinem Vorzimmer geworden, um die wichtigsten, bereits auf ihn wartenden Punkte zu erfahren und erste Anweisungen zur Lösung und Beantwortung an seine Mitstreiter durchzugeben. Genau genommen wird damit seine Fahrtzeit auch zur Arbeitszeit – zumindest der Hinweg.

Irgendwie ist er heute abgelenkt. Fast unerwartet schnell findet er sich plötzlich in der morgendlichen Teamsitzung wieder. Die Einfahrt ins Firmengelände, das Parken auf seinem namentlich reservierten und überdachten Stellplatz, der „Gang“ mittels Lift in die Leitungsetage der Firma. Das alles ist reine Routine und passiert schon im Schlaf, ohne dass er darüber noch nachdenken müsste. Erschreckt realisiert er, dass er gerade angesprochen wurde und das wohl nicht zum ersten Mal an diesem Morgen, vernimmt er just noch diese Worte:

„Ksavver, hallo Ksavver! Träumst du? Wie lauten deine Einschätzungen zu den eben von uns vorgetragenen Punkten?“

Nach kurzem persönlichem Sammeln …


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