Die Nacht scheint allmählich dem Beginn der Morgendämmerung weichen zu wollen, als Knuud mit dem Vorspielen seiner akustischen Beweis-Aufnahme des ertappten, aber noch nicht dingfest gemachten Schlafräubers für seine Frau zu Ende kommt. Ihre Reaktion überrascht ihn doch sehr:
„Oha, da ist dir ja eine tolle Aufnahme gelungen, Knuud!“
„Oh, danke!“ freut sich Knuud erst mal über die positive Rückmeldung.
„Gerne!“ flötet seine Frau weiter. Um sich gleich als Co-Ermittlerin in Position zu bringen, was ihr sichtlich Spaß macht, flötet sie so süßlich sie nur konnte fort:
„Beim Ermitteln kann ich dir – glaube ich – auch unter die Arme greifen!“
Knuud bemerkt sehr wohl den süßlichen Unterton in ihrer Stimme, entscheidet sich aber mitzuspielen:
„Oha, ja, echt?“
Das Co-Ermittler-Flötenstück blättert damit auf die zweite Seite:
„Ja, der von dir gesuchte Piepmatz müsste eine Nachtigall sein!“
Absolut überspitzt entrüstet, aber innerlich doch überrascht von dem Wissen seiner Frau, wendet sich Knuud ihr zu, die sich inzwischen im Bett aufgesetzt hat und mit einem Arm nach hinten abstützt:
„Was, DU kennst den Vogel?“
Von der gar so direkten Rückfrage etwas angepiekst, flötet sie in Moll weiter:
„Ja, eine Nachtigall, wie gesagt!“
Knuud zeigt nun direkt mit einem Finger, der noch immer vom unheimlichen Dämmerlicht beleuchtet wird, auf sie, als wolle er sie festnageln:
„Und da bist DU dir ganz sicher?“
Eher sachlich bestätigt sie ihm ihre Aussage, da ihr Schlafbedürfnis merklich zurückkommt:
„Ja, denke schon! Ich kenne jedenfalls keinen anderen Vogel, der nachts mal singt.“
Knuud wendet sich wieder dem offenen Fenster zu und murmelt halblaut vor sich hin:
„Nachtigall! Oh Mann, so ein dreister Frech…
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